Dienstag, 30. Januar 2018

Satire: Zeitschrift HORSEMAN braucht Duden oder Rechenschieber

Kurz vorm tödlichen Überschlag -
"eher unter Stress geraten" ist anders
Keine Angst vor der Wahrheit„, ist ja der “neue” Leitspruch des Magazins Spiegel und wenn die die Wahrheit irgendwie zu packen kriegen, dann kriegen wir die auch zu hören und zu lesen. Dafür schmeißen wir diesen Magazinen und Sendungen ja das Geld in den Rachen, damit wir nicht selbst bei jedem Thema 17 Mal zum Telefon greifen müssen, um all die relevanten Infos mühevoll allein heraus zu klamüsern.
Was für ein Glücksfall war es da, dass jemand vom HORSEMAN als Augenzeuge vor Ort war, als im April 2017 bei einem Pfisterkurs ein Pferd ums Leben kam. Da kann in Sachen Wahrheit ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Und tada: Wenn man die entsprechende Sommer-Ausgabe aufschlägt, findet man sie: 
Die Wahrheit in einem Kasten, den man fast übersehen hätte, weil er in einem großen, ja schon riesigen Artikel zum Thema Verantwortung versteckt ist. 
HIER geht es zu mehr Infos zum Urteil
In diesem klitzekleinen Kästchen wird quasi am Rande erzählt, was in Leichlingen passiert „ist„: 
Es seien mehrere Pferde „eher“ unter Stress geraten, als Pfister ihnen mithilfe der Fußlonge Lektionen wie Kompliment oder das A genoux (Knien) beibringen wollte. Man erfährt wegen dieser Augenzeugin tatsächlich etwas Wahrheit oder wohl eher das, was landläufig unter der halben Wahrheit bekannt ist, ach was schreib ich? Viertel Wahrheit … 
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Die Zweitauflage berücksichtigt nicht nur das Urteil, sondern enthält auch eine lange überfällige Stellungnahme der VFD. Es kann HIER bestellt werden.
Auch für die interessant, die die Erstausgabe haben, da es über 50 brandneue Seiten enthält.

Mittwoch, 24. Januar 2018

Angst vor Wahrheit bei Pferdefachpresse - der Satire zweiter Teil



Im letzten Blogbeitrag habe ich die Zeitung HORSEMAN satirisch aufs Korn genommen, weil die wohl entweder einen Duden oder einen Rechenschieber benötigen. Heute schauen wir uns an, ob Reiterrevue und Mein-Pferd besser zählen bzw. den Duden bedienen können.

Bei der Reiterrevue hat auch irgendein Informant den Unterschied zwischen Steigen und Sturz nicht auf die Kette bekommen, aber die waren ja - im Gegensatz zum HORSEMAN - nicht dabei und müssen sich auf das verlassen, was man denen sagt. Immerhin hat die RR-Journalistin inkognito einen Kurs bei Peter Pfister besucht. Aber dient es wirklich der Wahrheitsfindung, wenn man NACH so einem Vorfall einen Kurs besucht, wenn das Konzept unmittelbar nach dem tödlichen Sturz des Pferdes doch umgestellt wurde? Die Öffentlichkeit hat nichtsdestotrotz ein Recht darauf zu erfahren, was genau in Leichlingen geschehen ist.

Für den Bericht in der MEIN PFERD wurden wohl allen Beteiligten die gleichen Fragen vorgelegt. Die darauf abgegebenen Statements wurden genauso abgedruckt wie der Befragte sie niedergeschrieben hat - inklusive einiger Interpunktionsfehler. Einordnen von Fakten als Aufgabe der Fachpresse? Pustekuchen. Pfister und der Trainer, der am Ende das Video, das aus drei dann wieder eine 13 gemacht hat, auf Facebook geteilt hat, sollten noch zwei individuelle Fragen beantworten und das waren ja wohl Suggestivfragen (die erwartungsgemäßen Antworten zitiere ich im PR-Analyse-Teil). An dieser Stelle ist festzuhalten, dass MEIN PFERD Pfister damit einen Bärendienst erwiesen hat. Der stand nach dem Bericht nämlich da als jemand der sagt: "Alle sind Schuld, nur ich nicht" ... [WEITERLESEN]

Die Zweitauflage berücksichtigt nicht nur das Urteil, sondern enthält auch eine lange überfällige Stellungnahme der VFD. Es kann HIER bestellt werden.
Auch für die interessant, die die Erstausgabe haben, da es über 50 brandneue Seiten enthält.



Samstag, 20. Januar 2018

Mein neues Buch: Tod eines Pferdes - Zirkuslektionen im Fokus

Die Zweitauflage berücksichtigt nicht nur das Urteil, sondern enthält auch eine lange überfällige Stellungnahme der VFD. Es kann HIER bestellt werden.

Auch für die interessant, die die Erstausgabe haben, da es über 50 brandneue Seiten enthält.

Warum sollen eigentlich immer nur die Fachleute zu Wort kommen? In meinem neuen Buch wird berlinert und zwar von einer 0815-Freizeitponyhalterin - frei von der Leber weg und als ich ihr schrieb, dass bei meinem eigenen Frei-von-der-Leber oft die Länge beanstandet wird, erwiderte sie:

"Kurz und knapp wünschen sich des die Leute? Ja, wer beim Lesen schon keine Geduld hat, wie soll er dann Geduld am Lebewesen besitzen? Wenn mich was interessiert, les' ich da gerne Stunden drüber. Wenn Texte sich wie Kaugummi hinziehen, ja gut..das is' trocken. Aber ne flippige Schreibweise und so, dass ich am Ende des Satzes nicht schon wieder alles vergessen hab, sollte man sich doch gerne zu Gemüte ziehen. Das is' bei deinen Texten ja eigentlich immer der Fall. Kein Kaugummi sondern man kommt zum Punkt und hat trotzdem 10 Seiten in nullkommanix plötzlich gelesen. Perfekt. Find' deine Seite so klasse, da gibt es soviel Tolles zu lesen. Ein Buch von dir hab ich bei Amazon auch entdeckt. Das mit dem vermenschlichen..das hol ich mir definitiv noch. Geniale Beschreibung des Inhaltes. Das macht neugierig :)" Neugierig sollen auch die Beispiele machen, die ihr unter meinem neuesten React-Video findet: Das Buch soll nicht nur aufklären, sondern auch Lesespaß bereiten und dabei kann man auch was lernen (zumindest in den Fremdtexten :P )






Wer denkt, dass dieses Buch eine einzige Anklage an den Trainer Peter Pfister ist, der irrt. Denn der Fall Evita (der lückenlos aufgeklärt wird, na ja fast), ist nur der Aufhänger für einige Dinge im Pferdebereich, die seit Jahren oder gar Jahrzehnten dringend einmal gesagt werden müssen.

Es erwarten Euch folgende Themen:


Mittwoch, 17. Januar 2018

Schein oder nicht Schein, das ist hier die Frage ... oder: das liebe Geld

Heute geht's um Zirkustricks: Peter Pfister erklärt die Reihenfolge der Übungen und nimmt Stellung zu umstrittenen Videos
Eines muss man Pfister ja lassen: Er sucht das Gespräch, aber einen Trainerschein hat er ebenso wenig wie ich oder die Gestalten, die sich im Fernsehen so Profi schimpfen, während sie im TV unter Vortäuschung von Ahnung an diversen Pferden herumdoktoren. 
Pfister und ich haben uns durch den Telefonhörer hindurch gegenseitig auf die Schulter geklopft und uns versichert, wie viele Kurse und Lehrgänge wir statt Schein besucht haben, womit wir zumindest nicht in die Kategorie fallen, dass wir - aufgrund eines Praktikums in den USA - meinen, Profi zu sein. Wir seien insofern entlastet, dass man in Deutschland die Frage Schein oder Nicht-Schein vom Staat mit "Mir doch egal" beantwortet bekommt. 

Mein Buch über Pfister kann man HIER kaufen
Und wenn's denn eh jedem Wurscht ist, allen voran der zahlenden Kundschaft, fragt sich unsereiner: Was bringt mir das? Kostet ja alles Geld und die mit dem Kenntnisstand des Praktikanten greifen einem dann die Kunden ab. Dennoch ist Schein oder Nicht-Schein das übergeordnete Thema bei all meiner Kritik: Deutschland braucht eine Mindestqualifikation für Trainer und in einem zweiten Schritt ggf. auch einen Pferdeführerschein, aber darum wird es in einem anderen Blogbeitrag gehen.

Heute liegt mir vor allem ein anderes Thema am Herzen. Was sagt Peter Pfister zu den Videos, die z.T. auseinander geschnitten bzw. aus dem Zusammenhang gerissen wurden?

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Tod eines Pferdes ist nicht das einzige Buch, dass ich geschrieben habe: Auch in den anderen geht es um kleine Dinge, die für Pferde einen Riesenunterschied machen:







Dienstag, 16. Januar 2018

Mehr Schein als Sein? Nicht auf der Equinale


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"Es gab eine Stelle im Dokumentarfilm über Peter Pfister, die mich ein klein wenig irritiert hat. In einem kleinen Augenblick sah seine Arbeit am Pferd grob aus und daher habe ich mich kurz gefragt: Wie arbeitet er wohl, wenn keine Kamera läuft?", erinnert sich Nile Harlit Pils, Organisatorin der Filmfestspiele Equinale. In einem Telefoninterview gesteht sie aber zu, dass der Rest des Films ansprechend gewesen sei, daher sei der Pfister-Film solange in die engeren Auswahl gewesen, bis Pils davon erfuhr, was in Leichlingen mit dem Pferd Evita passiert war.

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Freitag, 12. Januar 2018

Trainer-Duell: Riesenkrach um eine kleine Longe




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Auch für die interessant, die die Erstausgabe haben, da es über 50 brandneue Seiten enthält.


Ein Auszug aus meinem Buch "Tod eines Pferdes"




Da fragt der Ehemann seine Frau: "Was ist denn das Grüne in der Suppe?" und sie fährt hoch: "Wenn es dir nicht schmeckt, dann koch doch selbst" oder andersherum: Der Mann steht vor der Ampel, die auf Grün umgesprungen ist. Darauf macht ihn dann seine Frau mit "Die Ampel ist grün" aufmerksam und er schnauzt sie an: "Fährst du oder fahr ich?" 

Diese Situationen kennen wir alle, aber sie werden auch gerne bei so ziemlich allen Gelegenheiten erzählt, in denen man irgendwo hingeht, um etwas zu lernen. Mir ist es zum ersten Mal an der Uni begegnet, meine Kinder hatten es in Schule und auf der German Open ist es mir auch wieder begegnet. Ich habe sogar einmal das Buch "Miteinander reden" gelesen, aber trotzdem passiert es immer wieder - hier nachzulesen:


Mittwoch, 10. Januar 2018

Gutes Timing erspart das Clickertraining


In einem hat Peter Pfister auf den ersten Blick recht: Das Pferd lernt das, wo wir eine Pause setzen und wenn man ein steigendes Pferd mit netter Stimme beruhigen will, dann ist der Regelfall, dass dies als Belohnung empfunden wird. Das sagte ja schon Pat Parelli: "Druck motiviert, aber es ist das Loslassen, das lehrt."
  • Will ich dem Pferd beibringen, dass es nachgiebig am Gebiss ist, gebe ich in dem Moment nach, in dem es weich wird
  • Soll das Pferd beim Reiten den Rücken wölben, verhalte ich mich in dem Moment passiv, wo es das tut
  • Ist nach wochen- oder monatelanger zäher Vorarbeit endlich der fliegende Wechsel gelungen, springt der Reiter ab und bringt das Pferd in den Stall. (Dieses Vorgehen empfiehlt sich nicht, wenn das Pferd uns Reiter gerade in den Sand gebuckelt hat)
Es gibt aber noch zwei sehr bezeichnende Zitate von Pat Parelli: "If you know the rules, you can break the rules - wenn Du die Regeln kennst, darfst du die Regeln auch mal brechen" oder auch: "Never say never, don't say always always, usually say usually - Sag niemals nie, sag nicht immer immer, normalerweise sag normalerweise." Starre Regeln führen dazu, dass Pferde weniger mit Empathie, sondern vielmehr nach Schema F abgefertigt werden, weswegen die Grundregel im Natural Horsemanship "Es kommt drauf an" lautet. [WEITERLESEN]

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Dienstag, 9. Januar 2018

Von Zivilcourage & Hexenprozessen - Satire zu VOX-Pferdeprofis



Mehr solcher Beiträge in meinem Buch: zur Vorschau
Eigentlich ist dieser Blogbeitrag im Zusammenhang mit Peter Pfister geschrieben worden. Er hat aber durch die neu aufbrandende Diskussion um die VOX-Pferdeprofis neue Aktualität erlebt, denn Serenity Horses, die massiv auf die Kritiker der VOX-Profis los gegangen ist, verlangt von den Kritikern, dass sie aufhören die Sendung zu schauen (wie soll man sich ein Bild von etwas machen, was man nicht sieht?). Stattdessen möge man sich an PETA wenden, um etwas zu erreichen. Dabei kann man das, was PETA kann doch auch ohne PETA: Videos sichern und damit Öffentlichkeit schaffen und eine öffentliche Diskussion inszenieren. 
Anlass für diesen Blogbeitrag war aber, dass nach dem Tod vonn Evita bei einem Kurs von Peter Pfister fast jeder auf Facebook behauptet hat, er wäre eingeschritten, aber da gibt es bessere Wege, um nicht nur das Leben eines Pferdes zu retten, sondern insgesamt ein Umdenken zu bewirken. 

Wenn man wirklich Zivilcourage beweist, gibt es viele Wege, einem wenig pferdegerechten Training entgegenzutreten. Die Reitbeteiligung von Evita hat z.B. Beweismaterial gesichert, in dem sie das fragwürdige Training mit anderen Pferden gefilmt hat - von einer anderen Teilnehmerin wurden die Minuten vor Evitas Tod gefilmt. Uwe Jourdain hatte die Zivilcourage, diese Videos öffentlich zu machen und an Zeitungen und Tierschutzvereinigungen zu übermitteln und manche Menschen (ich z.B.) bloggen oder machen React-Videos, um auf Missstände hinzuweisen. Jetzt sollte man ja meinen, dass genau diese Unmengen von Leuten, die dem Trainer unter Einsatz ihres Körpers das Pferd aus der Hand geschlagen hätten, sowohl das Filmen als auch das Veröffentlichen, das Bloggen und die React-Videos bejubeln würden. Pustekuchen, denn dann ist das ja etwas völlig Anderes und man findet immer einen Grund, warum man ausgerechnet jetzt eben keine Zivilcourage haben soll, z.B. weil man keine Ahnung hat, aber noch viel schlimmer ist es, wenn man denn Ahnung hat. Dann heißt es leben und leben lassen - es sei denn, es geht um ein Pferd. Das Pferd soll man dem Trainer also aus der Hand schlagen, aber bloß nichts an die Öffentlichkeit kommen lassen - hä? Handgreiflich werden ist okay, aber die Wahrheit aufzeigen nicht? Genau die geht der Facebook-Meute zu weit, was der aktuelle Fall beweist. Uwe Jourdain wurde von manchen zum Täter erklärt, dessen einziges Ziel es sei, den Ruf von Pfister zu zerstören. Er wäre nur neidisch, wolle sich profilieren und verfolge eigene finanzielle Interessen. Können diese Facebook-Nutzer eigentlich Gedankenlesen? Niemand weiß doch, was Jourdain motiviert, außer er selbst.
Ein Pferd in Not: Die sieben Minuten vor
Evitas Tod sind HIER zu sehen

Und: Fällt Euch was auf? Es sind genau die Argumente, die man von Fans der VOX-Pferdeprofis zu hören bekommt. Kommt nicht auch mal irgendwer auf die Idee, dass man seine Kritik ehrlich meint und deswegen allen Mut zusammen nimmt, um zu sagen: "Das was hier oder da passiert ist, darf kein zweites Mal passieren"? Hat man wirklich finanzielle Vorteile, wenn man Zivilcourage beweist und Missstände öffentlich macht? Wohl kaum: Das Gegenteil ist der Fall, denn man wird umgehend Opfer einer Hetzkampagne, durch die man eher Kunden verliert als Kunden gewinnt. Und wenn man dann doch dieses Risiko eingeht, dann nur, weil man das, was man beanstandet, so derartig schrecklich findet, dass man denkt: "Selbst wenn es mich Kopf und Kragen kostet, ich sag da was zu." Wenn man aber selbst vom Metier ist, dann kommt postwendend der Vorwurf der Kollegenschelte. So eine Art Kodex, den man sonst nur bei den Piraten findet, die "Parler" plappernd auf der Suche nach Flüchen und Schätzen durch die Karibik schippern. Ich glaube den Kollegenschelte-Kodex gibt es auch wirklich nur im Pferdebereich: In allen anderen Bereichen werden Gutachter für Kollegenschelte bezahlt, weil man sie Sachverständige nennt.

Von allen diesen Totschlagargumenten kann gerade ich ein Lied singen, denn ich habe es gewagt, den "großen" Bernd Hackl zu kritisieren - wie viele andere auch. Die meisten anderen wurden mit dem Argument abgespiesen, sie hätten ja keine Ahnung von Pferden. Hatten sie aber Ahnung vom Metier wie z.B. Martin Plewa (Ausbilder und ehemaliger Bundestrainer bis Olympia), der sich in der Reiterrevue entsetzt über die Sendung geäußert hatte, dann kennt er sich ja im Westernreiten nicht aus und im Horsemanship schon mal gar nicht (für mich als Westernreiter ist Plewa sehr wohl ein Horseman, aber dies nur am Rande). Also sitzt man da als geschockter Zuschauer und wartet darauf, dass endlich mal jemand "vom Fach" etwas zum Tun und Treiben der VOX-Pferdeprofis sagt - tat aber keiner. 
HIER geht's zum Blogbeitrag mit Hintergründen zum Urteil

Und wie ist es, wenn sich keiner meldet? Es bleibt mal wieder an mir hängen, frei nach dem Motto "Einer muss es ja machen" und auch wenn ich weder eine Koryphäe im Westernreiten bin und eher im Mittelfeld der Leistungsklasse 2 der EWU herumdümpel, habe ich zumindest ein gutes Anschauungsbeispiel mit meiner Tochter (Deutsche & Landesmeisterin) und die schaut die Sendung auch. Gut in der Theorie wissen Hackl und Schneider auch wie es aussehen sollte, aber sie reiten keine Turniere, weil sie das "Böse" ja nicht unterstützen möchten - bei mir immer ein Indiz dafür, dass man noch nicht einmal den berühmten Blumentopf gewonnen hat. Denn ansonsten könnte man wenigstens mal in der Anfängerklasse mitreiten auf Turnieren und allen zeigen, wie Turnierreiten eben auch pferdegerecht geht. Das machen 80 Prozent der EWU-Reiter ja schließlich auch und man reitet ja als Pferdeprofi im Endeffekt doch Turniere: nämlich Turniere der Nicht-Turnierreiter: Trainer Contest und Mustang Makeover.

Auch wenn ich als Westernreiter nur im Mittelfeld zuhause bin: Im Natural Horsemanship kenne ich mich besser aus, weil ich mich jahrelang intensiv damit beschäftigt habe (übrigens mit allem, was sich da so Horsemanship schimpft) und auch gut mit Kundenpferden klar komme - auch schwierigen. Obwohl aber Parelli den Begriff "Natural Horsemanship" geprägt hat, soll das nach Aussage der Pferdeprofis-Fans (und Fakes?) nichts bedeuten und schwupps die Gegenfrage gestellt: Bin ich eigentlich Instruktorin? Nein ... setzen sechs - auf gut Deutsch: Klappe halten. Wäre ich aber Instruktorin, dann dürfte ich da wohl auch kein Wort zu sagen, denn auch bei Parelli gibt es eine Art Kodex: Egal wie schlecht ein anderer Trainer ist; Instruktoren kritisieren andere Trainer nicht. Bei Trainern mit DOSB-Lizenz gibt es einen ähnlichen Kodex, der richtig und wichtig ist. Aber was ist wenn (theoretisch) ein Scharlatan ins TV kommt, dann darf den keiner kritisieren? Anfänger nicht, Sachverständige nicht, Kollegen nicht, Instruktoren und Leute mit Trainerschein schon mal gar nicht? Es bleibt am Ende keiner mehr übrig, was Betrügereien Tür und Tor öffnet. Und wenn sich die Nadel im Heuhaufen findet (ergo: jemand mit Ahnung, aber ohne Schein), dann wirft man ihm an den Kopf, dass jeder das anders macht und fordert "Leben und leben lassen". 
Auch in diesem Buch geht es um Zivilcourage
& moderne Hexenprozesse (Links unten)

Aber Moment mal - Leben lassen? Das Pferd Evita ist tot, auch das Buck-Brannaman-Pferd ist tot, das war nicht so brav, sondern hat sich gegen die beiden Menschen, die sich Horsemen nennen, zur Wehr gesetzt. Zu Recht, denn es wurde am Hinterbein gefesselt, damit man es reiten kann. Wie in der Pferdewelt oft üblich, wurde es als Widersetzlichkeit ausgelegt. Und als das Pferd sich weiterhin gegen die Brachialgewalt widersetzte (wer will es ihm verdenken?), obwohl es sich in der Eingangsszene seiner Besitzerin gegenüber zugänglich und sogar verladefromm zeigte, wurde aus heiterem Himmel ein Hirnschaden als Erklärung aufgetischt und das wurde geschluckt: Von den Teilnehmern und vom Facebook-Klientel, das argumentiert, dass man nicht jedes Pferd reiten kann. Ja, aber darf man denn jedes Pferd töten, das man nicht reiten kann? In Deutschland darf man das nicht, in den USA anscheinend schon, wo ja eigentlich das Schlachten von Pferden verboten. Aber ich schweife ab und fasse daher zusammen:
  • Wer Pfister nicht das Pferd aus der Hand klatscht, der ist Mitschuld mangels Zivilcourage. Aha. Wer auf andere Weise Zivilcourage beweist, indem er etwas öffentlich macht, hat hingegen eine Profilneurose. Kenne ich von Hexenprozessen im Mittelalter: Wenn die Hexe versank, dann war sie unschuldig und tot - überlebte sie jedoch, dann war sie eine Hexe und wurde im Nachgang im Feuer verbrannt: auch tot.
  • Wenn ein Pferd versucht, sich Pfister durch Steigen zu entziehen, dann schreit die Facebook-Meute Vergewaltigung - wenn ein Brannaman Pferd Ähnliches durch Buckeln und Beißen ausdrückt, dann hat es einen Hirnschaden - auch wenn es damit seit drei Jahren hervorragend zurecht kommt. So hervorragend, dass es sich sogar effektiv und treffsicher wehren kann.
  • Bei den VOX-Pferdeprofis gelten völlig andere Regeln, denn wenn die nichts drauf hätten, dann wären sie ja wohl nicht im Fernsehen. Und es ist auch völlig irrelevant, dass Rütter, der Produzent, der die beiden ausgewählt hat, noch weniger Ahnung von Pferden hat.
  • Wenn bei Pfister ein Pferd steigt, dann sind alle Feiglinge, die das nicht verhindern, wenn beim Hackl ein Pferd tritt, weil es Kissing Spines hat (Future) und Hackl nicht kleinschrittig arbeitet (Gurt, Pad, Trallala), dann liegt es am Pferd. Das kennen wir vom Schwimmen: Wenn das nicht klappt, dann liegt es ja auch immer an der Badehose. Bei Future war es natürlich irgendwie peinlich, dass das Pferd nur ein oder zwei Tage nach dem misslungenen Beritt mit der Besitzerin brav an der Doppellonge herum dackelte, wo doch Hackl behauptet hat, mit DIESEM Pferd würde es Jahre dauern, aber Schuld waren natürlich die Vorbesitzer. Es liegt ganz sicher nicht an Hackls Ich-Chef-Du-Nix-Mentalität - klar soweit?
Aber auch wenn Hackl in seinem Vorstellungsvideo vom Mustang-Makeover 2017 anprangerte, dass man seinen Freund verliert, wenn man einen Champ aus ihm macht, muss man den Turnieren eines ja lassen: Geht da ein Pferd lahm, wird es "abklingelt". Bei den VOX-Pferdeprofis humpeln aber immer mal wieder Pferde durch die Sendung, aber keiner merkt es und wenn doch, dann sagt Hackl: "Der geht nur ein bißchen steif." Sollten wir dann in der Konsequenz dem Hackl nicht auch das lahmende Pferd aus der Hand schlagen, weil wir uns sonst mitschuldig machen? Dafür müssten wir den Dreharbeiten beiwohnen und würden prompt aufgrund einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch vom Hof gejagt. Aber wir müssen nicht vor Ort sein, um uns eine zuverlässige Meinung zu bilden, denn man darf die Sendung beurteilen. Wenn die wichtige Szenen herausschneiden und peinliche drin lassen, dann gibt es eine Klatsche der ganz anderen Art und die heißt Öffentlichkeit. Wir haben es nicht nötig, Menschen Pferde aus der Hand zu klatschen, sondern können in vielen Fällen unser Veto  in Facebook-Kommentaren, auf Blogs oder in Form von Videos einlegen. Wir können nicht nur, wir sollten, denn dadurch entsteht Wandel und die Welt wird zu einem besseren Ort - für Menschen und Pferde. 

Noch besser wäre es natürlich, wenn die Fachpresse ihre Aufgabe erfüllt. Denn die ist vierte Gewalt im Staat und hat eine Kontrollfunktion. Was aber beim Fall Pfister ins Auge fiel, war, dass die erste Zeitschrift, die Pfister quasi ein Forum gab, der HORSEMAN war - eine Zeitung, bei der Hackls Freund Tom Büchel Herausgeber und Chefredakteur ohne Redakteursausbildung ist und für den Hackl Youtube-Werbung macht. Wenn einem dann Gerüchte zugetragen werden, dass die Freundin vom Tom Büchel beim Kurs war ... aber das lest ihr besser selbst:


Wie ist das eigentlich mit der Zivilcourage, wenn die Presse ihre Kontrollfunktion nicht mehr wahrnimmt? Wer hat denn die Kontrolle über die, die die Aufgabe haben zu kontrollieren, investigativ berichten und Missstände aufdecken sollen??  Und jetzt endlich schließt sich der Kreis: Wenn es kein anderer macht, dann müssen wir es tun - durch Filmen, Veröffentlichen, Bloggen oder React-Videos. Doch eines sollten wir auf keinen Fall tun: Jemandem ein Pferd aus der Hand schlagen, denn damit setzen wir uns ins Unrecht, machen unsere Kritik unglaubwürdig und schaden der guten Sache mehr als wir ihr nützen. 

Mehr Satiren und Tipps zum Pferdetraining gibt es in meinen Büchern:












Samstag, 6. Januar 2018

Gespräche mit Pfister: Ein Satz, der alles verändert - PR-Analysen


Manchmal sagt man einen Satz im Leben und der ändert alles. Bei Peter Pfister lautete dieser

                          "Man hat mir einen Steiger untergeschoben"

Wenn es doch mal einen Steiger gibt, kann es helfen das Verhalten unter
Signalkontrolle zu bringen, was ich hier erkläre:
 https://youtu.be/IwTkdBSOBGY
Denn bis er dies unüberlegt auf seiner Facebook-Seite gepostet hatte, war nicht viel von den Vorfällen in Leichlingen nach außen gedrungen, aber nun entstand der Eindruck, dass Pfister sich seiner Verantwortung entzieht und es ging rund auf Pfisters Like-Seite. Es gab dort Ein-Stern-Bewertungen, die besagten, was für ein braves Pony Evita war, das sogar für Kinder geeignet gewesen sei. Das war sechs Wochen nach dem Vorfall und die Reitbeteiligung schrieb, man habe ihm genau diese sechs Wochen lang Gelegenheit gegeben, dass er als Erster Stellung nimmt und die einzige Stellungnahme, die erfolgte, war genau dieser Satz.



Auch die Wochen später im HORSEMAN geäußerte Forderung, man solle die Trainer auf Kursen über Eigenarten der Pferde informieren, stößt ins gleiche Horn (zumal ich mir die Pferde lieber selbst anschaue und weiß dann, wie sie ticken). Am Telefon vertraute Pfister mir jedenfalls an, dass seine Familie auch mit ihm geschimpft habe wegen dieses einen emotionalen Schnellschusses, der alles verändert hat. Menschlich möglicherweise zu verstehen, wenn selbst die Besitzerin sagt, dass es ein Unfall war. Aus PR-Sicht eine reine Katastrophe. 

Die Suche nach dem Schuldigen: Todesurteil für die Ausrüstung



Der folgende Blogbeitrag ist ein Ausschnitt aus einem meiner Bücher - die besten Artikel erscheinen natürlich nicht hier im Blog, sondern exklusiv im Buch. Mehr Infos zu "Tod eines Pferdes - Zirkuslektionen ...": HIER

Wenn es mit dem Schwimmen nicht klappt, dann ist die Badehose Schuld. Das kennt man ja und auch wenn ich das, was mit Schlaufzügeln gemacht wird, id.R. ebenfalls bedenklich finde, so kann da ja der Schlaufzügel nichts dafür. Der hat natürlich - weiß Gott - nichts in Anfängerhänden zu suchen und ich selbst bin noch nie mit Schlaufzügeln geritten, aber wer weiß, ob es nicht doch unter Tausend Pferden mal eines gibt, dem dieser dann doch hilft, etwas zu verstehen.

Freitag, 5. Januar 2018

Pfister-Reihe auf esoterisch: Gesetz der Polarität


An all die, die ein bißchen mit verfolgt haben, dass bei einem Zirkuskurs ein Pferd zu Tode gekommen ist: Ist Euch auch aufgefallen, dass je mehr Pfister kritisiert wurde, desto mehr Fans aus den sprichwörtlichen Löchern krochen, die sagten, ihn treffe keine Schuld? Manche von ihnen behaupteten z.B., wenn die Besitzer das Kompliment partout gewollt hätten (was nicht stimmt, denn die wollten nur Gymnastizierung, Pfister selbst hat das Kompliment vorgeschlagen), dann hätte er ja keine Wahl gehabt.
Noch ein Beispiel: Man hat ja den Eindruck gewonnen, als hätte die Presse versucht, ein wenig die Wahrheit unter den buchstäblichen Teppich zu fegen und zwar mit Schwung. Und hat das dem Pfister genützt oder geschadet? Ich meine geschadet, weil sobald einer auch nur minimal beschönigt, dann kriecht ein anderer aus dem Loch, der sagt: "Moment mal, das war aber ganz anders," und wenn man dem dann in einem Anfall von Blödheit auch noch Lügen unterstellt, dauert es nicht lange, bis Beweisvideos im Netz kursieren, weil ja alle Beteiligten einen Ruf zu verlieren haben.

Dieses Phänomen kann man ja erklären, wie man will, aber weil ich gerade eine Serie im Partnerblog hatte, die "Esoterik im Turnierblog" hieß, wird es Zeit zu erwähnen, dass es da ja noch mehr Gesetze gibt: Sieben an der Zahl, gefunden bei den alten Ägyptern und niedergeschrieben im Kybalion.

Das Gesetz der Polarität ist einfach erklärt, denn es geht um Gegensätze: Kalt und Warm, Licht und Dunkel, Männlein und Weiblein .... der olle Goethe hatte das vielleicht auch im Sinn als er im Faust den Mephisto sagen ließ:

"Ich bin ein Teil von dieser Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft."

Im Fall Pfister war das oft genau andersherum: Die Fachpresse wollte das wohl nicht so an die große Glocke hängen (den einen oder anderen Artikel kann man getrost verharmlosend nennen), was dazu geführt hat, dass die Eskalation unvermeidbar wurde. Hätte die Presse schonungslos mit offenen Karten gespielt (sie hat eigentlich keine Wahl, weil man ja nicht seine Leser verschaukeln darf), hätte es wohl auch keinen Aufschrei der Entrüstung auf Facebook gegeben.

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Mittwoch, 3. Januar 2018

Zensur? WDR-Videos müssen jetzt gelöscht werden


2. Teil des Screenshots unten
Letzte Woche war der WDR bei uns - zum dritten Mal übrigens. Beim ersten Mal sind wir in einem Wetterbericht erschienen (siehe Reitferien) und einmal war Wellendorf bei uns. Dieses Mal ging es allerdings um meinen Blog (siehe den Beitrag: Zirkuskurs: Pferd zu Tode gestürzt) und ausgerechnet den Blog haben wir nicht gefilmt: Wir hatten alle Hände voll mit den anderen Aufnahmen zu tun, denn man glaubt gar nicht, wie oft eine einzelne Sequenz gefilmt werden muss. Von rechts, von links, mal Totale, mal Nahaufnahme: Für ein Pferd als Statist keine einfache Aufgabe, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Pferdetraining wie Topfschlagen funktioniert. Kalt = mehr Druck, warm = weniger Druck und heiß = Druck komplett weg. Beim Jackpot (alles richtig gemacht), ist die Übung für den Tag beendet.

Dienstag, 2. Januar 2018

Ein Pferd wird zum Märtyrer - Evita soll nicht umsonst gestorben sein


Die Zweitauflage berücksichtigt nicht nur das Urteil, sondern enthält auch eine lange überfällige Stellungnahme der VFD. Es kann HIER bestellt werden.
Auch für die interessant, die die Erstausgabe haben, da es über 50 brandneue Seiten enthält.


"Wie kann man da als Besitzer zusehen - den Besitzerin sollte man lebenslanges Tierhalteverbot aufbrummen", war einer der unzähligen Kommentare, die man Mitte Dezember auf Facebook zu lesen bekam. Es ging um das Pferd Evita, das durch umstrittene Methoden des Zirkustrainers Peter Pfister zu Tode kam. Dennoch bekam ich subjektiv den Eindruck, dass mehr Leute den Besitzern (z.T. sogar der Reitbeteiligung) die Schuld an diesem grausamen Tod gaben als dem Trainer, dem ja immerhin von der Reitbeteiligung gesagt wurde, dass sie das nicht möchte, der ihren Einwand jedoch mit "Ich aber" rigoros "abwürgte". Daraufhin lief die Reitbeteiligung bestürzt und vor Hilflosigkeit weinend aus der Halle. Als sie sich gefangen hatte und zurückkam, war das Pferd tot: Genickbruch nachdem es 13 Mal gestiegen war und sich drei Mal überschlagen hatte.

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Von Frau Sanders von den Dressurstudien gab es einen kleinen Seitenhieb in meine Richtung (der sich auf DIESEN BEITRAG beziehen könnte). Sie kritisiert, dass sich auch Blogger zum Thema Pfister äußern (ja aber sie selbst doch auch) und erwähnt, dass jemand (ich etwa?) nicht weiß, ob er Trainer oder Journalist sein will und auch Videos einstellt, wie man es besser macht. Meinen Senf dazu gibt es HIER:

Da ich nicht weiß, ob ich Trainer oder Journalist sein soll ... oder noch lieber Autor, reihe ich mich ein in die große Gruppe, der Trainer, die Pferdebücher schreiben:




Bei "Pferde vermenschlichen aber richtig" gebe ich Denkanstösse und bei "Westernreiten meets Natural Horsemanship" regelrechte Trainingstipps, die im DEZEMBER von jemandem getestet wurden, dem ich noch nie im Leben begegnet bin. 

Unterhalb der Buchtipps findet ihr zwei Videos - eines ist nicht von mir und zeigt das Milgram-Experiment, was beweist, dass der Mensch an sich so autoritätshörig ist, dass er nicht nur zusieht, sondern sogar Täter wird und selbst dann Täter bleibt, wenn jemand Schmerzenslaute von sich gibt. Darunter mein React-Video zu Buck Brannaman, denn auch hier wurde ein Pferd am Hinterbein gefesselt, damit man es reiten kann. Dieses Pferd war nicht so duldsam wie Evita und hat seine Peiniger angegriffen, die sich keiner Schuld bewusst waren und dem Pferd stattdessen einen Gehirnschaden diagnostizierten, der von keinem Tierarzt bestätigt war, sondern auf Hörensagen der Besitzerin beruhte.