Der folgende Blogbeitrag ist ein Ausschnitt aus einem meiner Bücher - die besten Artikel erscheinen natürlich nicht hier im Blog, sondern exklusiv im Buch. Mehr Infos zu "Tod eines Pferdes - Zirkuslektionen ...": HIER
Wenn es mit dem Schwimmen nicht klappt, dann ist die Badehose Schuld. Das kennt man ja und auch wenn ich das, was mit Schlaufzügeln gemacht wird, id.R. ebenfalls bedenklich finde, so kann da ja der Schlaufzügel nichts dafür. Der hat natürlich - weiß Gott - nichts in Anfängerhänden zu suchen und ich selbst bin noch nie mit Schlaufzügeln geritten, aber wer weiß, ob es nicht doch unter Tausend Pferden mal eines gibt, dem dieser dann doch hilft, etwas zu verstehen.
Gut & böse in einer einfachen Lektion
- Gebissreiter: böse; Gebisslosreiter: gut
- Halsringreiter lieben ihr Pferd, Turnierreiter benutzen es als Sportgerät, weil: zwei Gebisse .. oder bei Westernreitern: Correction Bits (was beides ebenfalls nicht in Anfängerhände gehört)
- Hilfszügel: böse; auseinander gefallene Pferde: gut
Bildung versus Rüstung
HIER geht's zum Blogbeitrag mit Hintergründen zum Urteil |
- Es gibt Pferde mit Gurtzwang (eine Folge falscher Anwendung): Schaffen wir deswegen die Gurte ab?
- Oder Sättel: sollten wir sie abschaffen, weil es ja Pferde mit Satteldruck gibt? Ohne Sattel reiten ist auch keine Alternative, denn da wird das Reitergewicht nicht verteilt. Was tun? Aufhören zu reiten oder passende Sättel kaufen?
- Gebisse müssen sowieso weg, weil nicht nur böse, sondern so richtig böse: Da haben wir doch alle mal das Bild dieser durchtrennten Zunge gesehen ...
Und wenn wir jede Menge Ausbildung haben, können wir in der Tat jedes Werkzeug benutzen. Ob mit oder ohne Schlaufe: Der Reiter muss lernen, die Zügel zu halten und nicht daran zu ziehen: Problem gelöst.
Jetzt ist ein Pferd beim Einsatz der Fußlonge gestorben und man sollte meinen, dass jetzt die Methoden hinterfragt werden: Das WIE oder vielleicht: Wenn schon Fußlonge, dann nicht zeitgleich auch noch Zug am Zügel nach hinten. Aber - ihr habt es sicher erraten: Es beginnt eine Diskussion um die Ausrüstung, z.B. in diesem Kommentar in der Online-Ausgabe der Dressurstudien, in dem die Fußlonge sogar als Schlaufzügel der Freizeitreiter bezeichnet wird:
Link zum Pfister Buch: Natürliche Partnerschaft mit Pferden |
Bevor man die Fußlonge an sich verteufelt (die bei ausreichender Vorbereitung ja durchaus von Pferden toleriert wird), könnte man ja auch sagen: "Okay in so einem Fall mache ich die Fußlonge ab, sobald ein Pferd sich wehrt, auch auf die Gefahr hin, dass man etwas falsch konditioniert. Aber es könnte ja auch sein, dass das Pferd es mir dankt und sich genau deswegen künftig noch mehr Mühe gibt, mir zu gefallen, eben weil ich sein "Nein" nicht übergangen bin. Das Pferd dankt es mir vielleicht genau deswegen, weil es vielleicht eben nicht das Problem des Nicht-Wollens, sondern das Problem des Nicht-Könnens ist". Oder man kommt zu dem Schluss, dass ein Kompliment nicht in einem Wochendkurs zu lehren ist; das ist der fliegende Galoppwechsel ja auch nicht.
Papier ist geduldig
Im Bild links seht ihr einen Ausschnitt aus einem Buch von Peter Pfister, wo er auf Seite 63 genau das selbst auch fordert. Warum verstößt er gegen seine eigenen Regeln? Ich darf diesen Ausschnitt übrigens nach § 51 UrhG hier ablichten, denn es erfüllt eine Belegfunktion - dieser Hinweis, weil uns der Pepper-Verlag erfolglos verklagt hat (Diese kursive Passage ist im Buch nicht erschienen - unterhalb des Videos geht es weiter im Originaltext)
Es geht also nicht um die Fußlonge, sondern um das Feingefühl, mit dem sie angewendet werden sollte und das gilt für jeden Ausrüstungsgegenstand, mit dem wir unseren Pferden ja helfen und die Fußlonge - fachgerecht angewendet - hilft dem Pferd ja auch: Es ist eine Stütze und es hilft dem Pferd beim Ausbalancieren.
Und sie hilft auch dem Menschen, denn wo ich beim Pony noch ganz gut mit der Hand beim Balancieren helfen kann, so ist das beim Shirehorse eine ganz andere Sache. Auch der Verzicht des um-den-Bauch-legens, weil die Gefahr des Flaschenzug-Effektes droht, ist eine Überlegung wert. Denn wenn ein Pferd das Gewicht in die Beinlonge legt, dann ist auch zu bedenken, dass die Anwendung ja auch rückenschonend für den Menschen sein muss.
Sollen eigentlich jetzt all Reiter ihre Gerten wegwerfen, weil einige wenige diese zur Bestrafung mißbrauchen?
Im Link oben behauptet Claudia Sanders, Chefredakteurin der Dressurstudien sogar, dass es bei Zirkuslektionen gar nicht darauf ankäme, WIE so ein Kompliment ist bzw. es müsse ihrer Meinung nach nicht punktgenau sein. Doch sie irrt, denn nur ein hohes Kompliment ist ein gutes Kompliment und ein schlechtes Kompliment schadet dem Pferd.
--- ENDE DES KAPITELS IM BUCH ---
Lest auch meine Antwort auf einen Podcast der Dressurstudien, wo Claudia Sanders mit den sinngemäßen Worten "eine Bloggerin, die nicht weiß, ob sie Trainerin oder Journalistin sein will" explizit meine Person angreift, auch wenn sie keine Namen nennt.
Zum Thema Wie-man-es-nicht-macht wird es in Kürze ein weiteres Video von uns auf Youtube geben - zu finden in der Playlist: Wir testen den Wiemers-Weg.
WICHTIG: Bloß keine herkömmliche Longe als Beinlonge missbrauchen
Unser 1. Youtube-Sponsoring: Unterhalb der Buchwerbung ist ein Link, mehr Infos. Bestellen kann man bei www.wiemers.at/beinlongen/ |
Last but not least die Werbung für die Bücher, die ich bisher geschrieben habe. Mein Buch sollte ursprünglich "Gespräche mit Peter Pfister" heißen, hat aber jetzt einen anderen Titel bekommen, weil so viele andere Leute zu Wort kommen, z.B. erklärt Nile Pils von der Equinale, warum die Pfister-Doku dann doch nicht gezeigt wurde, Eva Wiemers erklärt auf 20 Seiten den pferdegerechten Umgang mit der Beinlonge und es gibt eine Satire über das Verhalten der Presse (HORSEMAN & MEIN PFERD), denn die haben offenbar die ganze Wahrheit gewusst, diese zur Halbwahrheit erklärt und dem Leser (anscheinend bewusst) unterschlagen, wie oft Evita gestiegen ist. Meine Empfehlung: Man schenke dem Horseman einen Rechenschieber - und einen Duden dazu.
Auf Youtube testen wir die gesponsorte Beinlonge und die Videos von Eva Wiemers, die man hier kaufen kann: www.wiemers.at/filme-1/ Die ersten beiden sind umsonst und die käuflich Erwerbbaren sind etwa eine Stunde lang, sieben an der Zahl und die Testfrage ist:
Kann ich einem Pferd anhand von Videos auf pferdegerechte Art das Liegen beibringen. Die Reihe läuft in unserem Natural Horsemanship-Kanal, denn auch bei Wiemers beginnen Zirkuslektionen mit vertrauensbildenden Horsemanshipaufgaben. Dann folgt die Gymnastizierung und dann die Zirkuslektion.
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