Samstag, 20. Januar 2018

Mein neues Buch: Tod eines Pferdes - Zirkuslektionen im Fokus

Die Zweitauflage berücksichtigt nicht nur das Urteil, sondern enthält auch eine lange überfällige Stellungnahme der VFD. Es kann HIER bestellt werden.

Auch für die interessant, die die Erstausgabe haben, da es über 50 brandneue Seiten enthält.

Warum sollen eigentlich immer nur die Fachleute zu Wort kommen? In meinem neuen Buch wird berlinert und zwar von einer 0815-Freizeitponyhalterin - frei von der Leber weg und als ich ihr schrieb, dass bei meinem eigenen Frei-von-der-Leber oft die Länge beanstandet wird, erwiderte sie:

"Kurz und knapp wünschen sich des die Leute? Ja, wer beim Lesen schon keine Geduld hat, wie soll er dann Geduld am Lebewesen besitzen? Wenn mich was interessiert, les' ich da gerne Stunden drüber. Wenn Texte sich wie Kaugummi hinziehen, ja gut..das is' trocken. Aber ne flippige Schreibweise und so, dass ich am Ende des Satzes nicht schon wieder alles vergessen hab, sollte man sich doch gerne zu Gemüte ziehen. Das is' bei deinen Texten ja eigentlich immer der Fall. Kein Kaugummi sondern man kommt zum Punkt und hat trotzdem 10 Seiten in nullkommanix plötzlich gelesen. Perfekt. Find' deine Seite so klasse, da gibt es soviel Tolles zu lesen. Ein Buch von dir hab ich bei Amazon auch entdeckt. Das mit dem vermenschlichen..das hol ich mir definitiv noch. Geniale Beschreibung des Inhaltes. Das macht neugierig :)" Neugierig sollen auch die Beispiele machen, die ihr unter meinem neuesten React-Video findet: Das Buch soll nicht nur aufklären, sondern auch Lesespaß bereiten und dabei kann man auch was lernen (zumindest in den Fremdtexten :P )






Wer denkt, dass dieses Buch eine einzige Anklage an den Trainer Peter Pfister ist, der irrt. Denn der Fall Evita (der lückenlos aufgeklärt wird, na ja fast), ist nur der Aufhänger für einige Dinge im Pferdebereich, die seit Jahren oder gar Jahrzehnten dringend einmal gesagt werden müssen.

Es erwarten Euch folgende Themen:


  • Satire zur Pferdefachpresse, die zwar vor Ort war (Horseman), aber offenbar nicht zählen kann und aus einer 13 eine 3 macht, dies als Fakten verkauft und so seine Leser verschaukelt. So traurig der Vorfall ist: Ich musste so lachen, dass eine unterhaltsame Satire daraus geworden ist. Aber auch MEIN PFERD, Reiterrrevue und Horseflash kriegen "ihr Fett weg".
  • Es gab nur wenige gut recherchierte Berichte, die sich redlich um Ausgewogenheit bemühten, einer kam vom WDR. Aber am Ende hat der Trainer derart mit den Ketten gerasselt, dass die WDR Lokalzeit Bergisches Land den Beitrag aus der Mediathek gelöscht hat. Lest die Gründe.
  • Warum wurde der Shitstorm in dieser Sache so groß? Lag es am "bösen Facebook-Nutzer" oder am "neidischen Trainerkollegen"? Ich denke nicht, denn aus PR-Sicht war schon kurz nach Evitas Tod klar: Da hat jemand schon zu Beginn ganz gravierende Fehler gemacht, die man aus PR-Sicht getrost Selbstmord nennen kann. Und damit nicht genug ...
  • Auch ein fiktives Trainerduell mit einer kleinen Psychoanalyse bereichert das Buch.
  • Zivilcourage oder Hexenprozess? Erstaunlich, dass einerseits Zivilcourage gefordert wird, wenn man einem einzelnen Pferd das Leben retten soll, aber Zivilcourage auf der anderen Seite in einen Hexenprozess mündet, wenn man viele Pferde rettet, indem man eine Methode kritisch hinterfragt.
  • Der Mythos der bösen Turnierreiter gegen die Freizeitreiter, die frei von Ehrgeiz sind, wird in diesem Buch - so ganz nebenbei - ebenfalls unter die Lupe genommen
  • Was hat der Fall Pfister mit den VOX-Pferdeprofis und Buck Brannaman zu tun? Es gibt ein paar verblüffende Parallelen ...
  • Piratenkodex Kollegenschelte: Wem dient er? Dem Trainer, den man verteidigt oder sorgt man vor, um im Falle eines Falles auch auf Mafia-Art selbst gedeckt zu werden (Satire)
  • Wenn es mit dem Schwimmen nicht klappt, dann ist bekanntlich die Badehose Schuld und wenn ein Zirkustrainer das "Nein" eines Pferdes 13 x ignoriert, dann liegt es an der Fußlonge. Ein Kapitel kritisiert daher die Tendenz von Pferdemenschen zu viel über Ausrüstung und viel zu wenig über die Ausbildung von Reitern und Pferdeleuten zu diskutieren.
  • Hardy Lahn (ehemals Redakteur des EWU-Westernreiter) analysiert das "Vergebungs"-Video von Michael Geitner: War es als Manipulation gedacht? Sollte es Emotionen ansprechen?
  • Michael Geitner hat in seiner Unfalltheorie die Bibel zitiert, was mich zu einer christlichen Betrachtungsweise des Falls (oder vielmehr, dem was danach passiert ist) inspiriert hat und weil es so gut passte, habe ich auch eine juristische und eine esoterische Sicht hinzugefügt: Das Gesetz der Polarität versus Resonanzgesetz.
  • Was ist ein Pferd wert? Gibt es nur einen materiellen Wert, der durch Schadenersatz abgegolten werden kann, weil der Mensch so über den Tieren steht, wie damals der Weiße Mann sich als gottgewollt über den Indianern und den farbigen Menschen sah?
  • Hat bei einer "Natürlichen Partnerschaft mit Pferden" (Pfisters Leitspruch) das Pferd Mitspracherechte bzw. ein Veto-Recht? Falls nein, warum nicht?
  • Wer war der Informant bei der Equinale? Jourdain war es jedenfalls nicht und die Pfister-Dokumentation wurde dennoch nicht gezeigt, obwohl zunächst in der engeren Wahl. Über die Gründe habe ich Nile Pils, die Organisatorin der Filmfestspiele befragt, die auch ein paar Worte darüber verloren hat, warum der Film übers Mustang Makeover (mit Sandra Schneider & Tanja Riedinger) noch nicht einmal in die engere Auswahl kam
  • Einfach nur meckern, bringt uns ja nicht weiter: Deswegen zeigt ein großer Teil des Buches Trainingsalternativen auf , was manche als Besserwissen ansehen; wie z.B. Claudia Sanders von den Dressurstudien, die in einem Podcast eine Bloggerin kritisiert, die nicht weiß, ob sie Journalistin oder Trainerin sein will und auch noch Videos, wie es besser geht im Blog integriert - meint die mich wegen DIESEM Beitrag? Auch darauf gebe ich im Buch die passende Antwort. Videos integriert man ja, weil es einfach nicht konstruktiv ist, wenn man es eben nicht besser weiß. Aber damit Frau Sanders beruhigt ist, habe ich fürs Buch eine dritte Meinung eingeholt und zwanzig Seiten Trainingstipps zu pferdegerechten Zirkuswegen nach Eva Wiemers hinzugefügt. Weitere 20 Seiten Natural-Horsemanship-Tipps zu umgekehrter Psychologie, Pferdepersönlichkeitstypen und dem goldenen Mittelweg stammen hingegen aus meiner Feder. Würde ich die weglassen, würden die Kritiker ja nöhlen: "Kannst du es denn besser?" - wie man es macht, ist es ja bekanntlich verkehrt. 
  • War es ein Unfall oder war es ein Wunder, dass es so lange gut gegangen ist. Eva Wiemers hat wie Peter Pfister bei Alfred Schauberger gelernt und hat schon 2004 (!!!) in einem Interview mit dem Online-Magazin-Tovero die Methode beanstandet. Das Zitat findet ihr unterhalb der Werbung.
Auch Pfister selbst nimmt in meinem Buch "Zirkuslektionen im Fokus - Tod eines Pferdes" zu diesen und zu weiteren Fragen ausführlich Stellung. Ich gebe die Interviews im Reportagestil oder im Storytelling wieder. Diese drei Kapitel wurden von Pfister Korrektur gelesen - der erste ist bereits HIER erschienen - weitere gibt es exklusiv im Buch und hier - wie immer - alle meine anderen Bücher im Werbekasten:



In diesem Jahr erscheint zudem von Eva Wiemers der erste Band einer fünfteiligen Reihe, die ihr Lebenswerk  darstellt. Ich beabsichtige alle fünf Bände zu rezensieren - begleitet von einer Videoreihe auf Youtube. Dort testen wir eine gesponsorte Beinlonge und die Lehrvideos von Eva Wiemers, die man hier kaufen kann: www.wiemers.at/filme-1/ Die ersten beiden sind umsonst und die käuflich Erwerbbaren sind etwa eine Stunde lang, sieben an der Zahl und unsere Testfrage ist:
Kann ich einem Pferd anhand von Videos auf pferdegerechte Art das Liegen beibringen? Die Reihe läuft in unserem Natural Horsemanship-Kanal, denn auch bei Wiemers beginnen Zirkuslektionen mit vertrauensbildenden Horsemanshipaufgaben. Dann folgt die Gymnastizierung und dann erst die eigentliche Zirkuslektion.

Und hier das oben angekündigte Zitat aus dem Tovero-Interview mit Eva Wiemers: "In Wiemers Kurspraxis fielen in der Vergangenheit immer wieder Pferde auf, die trotz rührendster Antstrengungen zum Beispiel ein Kompliment einfach nicht zu Ende ausführen wollten. Und doch waren sie gut, sie hatten Vertrauen zu ihren Menschen, sie waren motiviert, ihre Besitzer waren motiviert. Was war der Grund? Eva Wiemers beschloss, mehr über die körperlichen Anforderungungen zu lernen, die in den zirzensichen Lektionen auf die Pferde zukommen. Dabei fand sie Unterstützung bei chiropraktisch interessierten Tierärzten und Physiotherapeuten. Gemeinsam stellten alle fest, dass zirzensische Lektionen eine sehr viel anspruchsvollere Gymnastik sind, als es auf den ersten Blick scheint und als es bis dato von den Ausbildern berücksichtigt wurde. (…) 
Ähnliches gilt bei eingeschränkter Beweglichkeit im Schulterbereich: Da kann das Pferd das Komplimentbein nicht so schräg stellen, dass es auf der anderen Seite abknien kann. Feine Muskelfaserrisse und eine Verschlimmerung der Problematik können die Folge sein. Und wenn ein Ausbilder jetzt die Rückwärtsbewegung mit Zügeln oder Gebiss durchsetzen will, dann bleibt dem Pferd tatsächlich nichts anderes übrig, als zu hüpfen oder gar zu steigen, um uns auf sein Dilemma hinzuweisen. Das würde man ihm womöglich erst recht als Ungehorsam auslegen! (…) Es ist nicht in Ordnung, wenn Pferden Aufgaben abverlangt werden, denen sie körperlich offensichtlich (wenn man es denn sehen würde) nicht gewachsen sind. Das gilt überall in der Reiterei oder in der Bodenarbeit jeglicher Couleur. Nur der augengeschulte Pferdebesitzer hat vor dem Hintergrund seines Wissens erstens den Mut und zweitens die Chance, sein Pferd zu schützen. (...) 
Und darum wurde es notwendig, einen Ausbildungsweg zu finden, der die Pferde psychisch und körperlich adäquat vorbereitet. Als Ergebnis entstand das zweite Buch von Eva Wiemers. Eva Wiemers erlaubt nur gesunde Bewegungen und Haltungen. Immer wieder betont sie, dass ein Kompliment oder ein Knien auch auf ungesunde oder gar schädliche Weise ausgeführt werden kann. Als Showlektion ist es dann allerdings immer noch spektakulär." 

Leider, denn der Wiemers-Weg dauert etwas länger und heutzutage wollen Kunden - ob am Boden oder im Sattel - meist eins: Schnelle Ergebnisse. Das ist übrigens das Traurige am Fall Evita: Weder Besitzer noch Reitbeteiligung, der der Kurs geschenkt wurde, hatten das Kompliment gewollt. Pfister selbst hatte es vorgeschlagen und das Video mit den Minuten vor Evitags Tod macht den Eindruck, als würde er mit der "Gegenwehr" des Pferdes sehr routiniert umgehen, was den Eindruck entstehen lässt, als wäre ihm eine solche Gegenwehr nicht zum ersten Mal begegnet. 


IN EIGENER SACHE - UPDATE ZU YOUTUBE: Alle drei Kanäle haben jetzt 1.000 Abonnenten beisammen. Wir danken für Eure Hilfe - manche haben extra für uns einen Google-Account erstellt - andere haben fleißig die Playlists unterhalb laufen lassen:










Auf Youtube werden nämlich nur noch Kanäle monetarisiert werden, die mehr als 1.000 Abonnenten und 4.000 Stunden Watchtime haben. Unser "großer" Horsemanship-Kanal erfüllt beide Kriterien - dem Zirkus-Vlog-Kanal fehlen "nur" noch 500 Stunden Wiedergabezeit und das nur dadurch, dass ihr fleißig folgende 15-Stunden-Playlist über Nacht ohne Ton habt laufen lassen, ist es jetzt nur noch die Hälfte. Ich habe übrigens nach langer Zeit mal wieder zwei Reacts zu den VOX-Pferdeprofis veröffentlicht - wenn 2.500 Leute das Erste anschauen, dann haben wir es nach Adam Riese geschafft:



Richtig schwer hat es unser Turnierkanal, der hat gerade mal ein Drittel der erforderlichen Wiedergabezeit. Dafür ist die Playlist, die ihr gerne im Hintergrund laufen lassen könnt, aber mehr als doppelt. Damit auch dieser dritte Kanal von 12oaksTV wächst und gedeiht, wird es dort demnächst auch kommentierte Turniervideos geben - sobald Larissa ihre Vorabi-Klausuren geschrieben hat.

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