Dienstag, 5. Januar 2016

Ein Hengst, der nicht nach Hause will

UPDATE zur Anekdote: Wie man einen Hengst in den Pferdeanhänger verlädt

Bei einem "handelsüblichen" Pferd, das nicht in den Hänger geht, schaffe ich das auch ganz alleine - erschienen in meinem Blog auf www.12oaks-ranch.de im August 2015:
Erinnert ihr Euch an den Post von letzter Woche, wo ich den Hengst verladen habe und geschrieben habe, dass es nicht darum geht, das Pferd irgendwie in den Hänger herein zu bekommen, sondern das Pferd vielmehr zu lehren, dass es sein Job ist, in den Hänger zu gehen und dass es dort nichts zu befürchten hat?
Tja: Es hat funktioniert - beim letzten Unterricht bei Elias konnte Angelina ihren Hengst ohne irgendwelche Diskussionen verladen. Das hört man gern. Für alle, die es letzte Woche nicht gelesen haben, schiebe ich den alten Post noch einmal hoch:
Die Bekannte hatte im Winter Unterricht bei mir und ich habe mit ihr Parellis sieben Spiele an einem unserer Ponys ausprobiert. Und die hatte Hengst Prince ziemlich gut drauf gestern. "Good job" kann man da nur sagen. Es hat 10 höchstens 15 Minuten gedauert, da stand Prince im Pferdeanhänger. Wer uns gesehen hat, hätte vielleicht gedacht, dass man das auch einfacher haben könnte, wenn man zu zweit verlädt, zumal uns eine Mitarbeiterin auch Hilfe angeboten hat. Aber die Idee ist ja, dass ein einzelner Mensch alleine das Pferd verladen kann und dass das Pferd wirklich etwas lernt. Die Methode: Einer-geht-vor-und-der-andere-hängt-hinten-die-Stange-ein: Das war uns entschieden zu einfach. Prince sollte nachhaltig lernen, dass es sinnvoller ist, sich auch in fremder Umgebung von seiner Besitzerin hinein schicken zu lassen. Gut war, dass er es schon kannte (oder auch auf Anhieb verstanden hat), dass rhythmischer Druck mit dem Stick hinter dem Widerrist vorwärts bedeutet: Das lernen Pferd und Mensch ja im Level 1. Nicht ganz so gut war, dass er mich nicht kannte und erstmal schauen wollte, wie ernst ich es meine und erstmal den Rückwartsgang einlegte. Ich habe aber mit stoischer Gelassenheit den Rhythmus im Sekundentakt aufrecht erhalten, bis er stehen blieb, dann gab es eine Pause.  Als er den ersten Schritt in Richtung Hänger tat, wieder eine Pause, aber immer wenn er in meinen persönlichen Bereich eingedrungen ist oder rückwärts unterwegs war, war er wieder da der nervige und lästige Rhythmus am Widerrist. Da die Besitzerin kein Neuling im System ist, ist der Groschen bei ihr schnell gefallen und sie weiß, dass es der Wechsel zwischen Neutral und Druck oder (wie die Westernreiter sagen) der Wechsel zwischen Komfort und Diskomfort) ist, der zum Erfolg führt. Da kommt es ganz entscheidend aufs punktgenaue Timing an. Elias Ernst verlädt übrigens ganz ähnlich und so wäre meine Stippvisite zur Unterrichtserteilung im Verladetraining überflüssig gewesen, aber es war schön, meine Bekannte mal wieder zu treffen. 

Warum ist das eigentlich oft so, dass es zuhause gut klappt und woanders nicht mehr? Meine Theorie ist ja, dass wir unsere innere Energie ändern, nicht mehr so entschlossen sind wie zuhause und das spüren Pferde sofort. Ist aber auch wirklich doof, wenn man so viele Zuschauer hat. 

Und dann dauert es auch nicht lange, dann sieht das mit dem Verladen so aus:


Oder mit zwei Pferden auf einen Rutsch, wie hier:








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