Noch ein Fall von virtuellem Selbstmord stellt die Klage von Bernd Hackls Verlag dar - das Urteil ist HIER zu finden.
Eintrag aus den 12-Oaks-News im Februar 2015:
Heute erscheint die heiß ersehnte Reiterrevue, in der sich der Leiter der westfälischen Landesreit- und Fahrschule kritisch mit der TV-Sendung „Die Pferdeprofis“ auseinandersetzt. Dank einer netten Freundin, die die Zeitung als Abo hat, konnte ich diese schon vorher lesen und schreibe daher heute im Blog von Hackls Umgang mit der Presse.
Irgendwie musste ich beim Lesen des Vorwortes an den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff denken, der sich im Umgang mit der Presse ähnlich unklug verhalten hat und in der Folge von seinem Amt zurücktreten musste. Christian Wulff hatte zwar geschulte Berater, aber er hat deren Rat ignoriert und der Bild-Zeitung auf den Anrufbeantworter gesprochen und versucht, einen Bericht zu beeinflussen. Bei Bernd Hackl habe ich mich gefragt: „Hat der eigentlich keine Berater?“ Denn wer versucht auf die Berichterstattung der Presse Einfluss zu nehmen, der macht sich verdächtig. Fachkundige Berater wissen das und eben auch, dass ein derartiger Versuch, die Presse zu beeinflussen von genau der auch in der Berichterstattung abgestraft wird. Von daher ist es mir vollkommen unverständlich, dass Hackl überhaupt versucht hat, das Recht auszuhandeln, selbst mitzuentscheiden, was die Reiterrevue schreiben darf und was nicht. Damit wäre die Kontrollfunktion der Presse komplett ausgehebelt und das ist ein absolutes No-Go in einem Rechtsstaat. Richtig dumm ist es dann natürlich, wenn man daraufhin der Presse komplett verweigert bei einem Seminar zuzusehen oder den selbsternannten Horseman auf seinem Hof zu besuchen.
Dennoch ist anzumerken, dass die Reiterrevue hier eine journalistisch einwandfreie und saubere Arbeit abgeliefert hat: Der Umgang mit der Presse wurde in einem Vorwort abgehandelt; es wurde nicht die Meinung der Reiterrevue wiedergegeben, sondern ein qualifizierter Dritter befragt. Auch wurde beiden „Profis“ Gelegenheit gegeben zu den Vorwürfen in einem Interview Stellung zu beziehen. Hier fand ich es besonders bezeichnend, dass Bernd Hackl zugestand, dass er ein Mitspracherecht in Bezug auf den Schnitt hat, Sandra Schneider aber angab, sie sei zum Teil schockiert, wie sehr VOX ihre Arbeit mit Pferden durch den Schnitt verfremdet. Abgesehen von dem Widerspruch, dass der eine ein Mitspracherecht eingesteht, was der andere bestreitet, ist meine persönliche Meinung, dass der schlechte Eindruck nicht an VOX zuzuschieben ist, auch wenn wir uns in unserem offenen Brief auf diesen gemeinsamen Standpunkt geeinigt hatten. Denn VOX hat überhaupt keinen Eindruck darauf, wenn Pferde an viel zu kurzen Führstricken geführt werden. Jeder echte Horseman weiß, dass Pferde auf eine derartige Beengung klaustrophobisch reagieren. Gleiches gilt dafür, dass Bernd Hackl bei Future mit einem Lasso gearbeitet hat und immer dann, wenn das Pferd nachgegeben hat dennoch gegen gehalten hat. Echte Horseman wissen aber, dass Timing nicht etwas, sondern alles ist. Desweiteren bezog sich der offene Brief in vielen Punkten auf Aussagen, die die Pferdeprofis selbst getroffen haben, wobei sie übrigens mit Kritik an anderen (isbd. die Englischreiter) nicht gespart haben.
Bekanntermaßen geraten immer dann die Kritiker unter Beschuss, wenn den Kritisierten die Argumente ausgehen. Da Martin Plewa kein Blatt vor den Mund genommen hat, heißt es nun bei den Verteidigern der „Pferdeprofis“, er sei als Vertreter der FN nicht geeignet, die Arbeit eines „Westerntrainers“ zu beurteilen. Nun wage ich es zu bezweifeln, dass irgendein Westerntrainer sagen würde, dass das im TV Abgebildete im Westernreiten üblich sei, aber zu Martin Plewa bleibt mir nur zu sagen, dass ich seinen Mut bewundere unübersehbare Wahrheiten so deutlich auszusprechen. Und er ist ein echter Horseman, wie folgender Beitrag zeigt, der unter diesem Link zu finden ist: http://www.xenophon-klassisch.org/assets/files/mlibrary/PlewaReitmeisterAnspracheApril12.pdf
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