Freitag, 8. Juli 2016

Unfreiwillig lustiger Vormittag

Wenn eine verpeilter als die andere ist ;-) 

Eigentlich eine kurze Fuffzehn: Mal eben nach Troisdorf fahren, Hänger abholen, den nach Lindlar bringen, abstellen und wieder nach Hause fahren. Das war der Plan mit geschätzter Zeit von zwei Stunden - hat doppelt so lange gedauert.
Meine Hufplegerin / Freundin und ich sind also guten Mutes heute morgen los gefahren, was unter zwei Frauen natürlich hochinteressante und vor allem wortreiche Gespräche auslöst - wir haben uns mindestens eine Woche nicht gesehen und da gibt es einige Geschichten zu erzählen.... oups Ausfahrt verpasst. Egal: Wenden ist für Feiglinge ;-)
Zwei Frauen sind ja nun schon mal viele Geschichten, aber bei drei Frauen gibt es dann wirklich kein Halten mehr und die Dame, die den Hänger verleiht ist ...... weiblich. Es blieb somit nicht beim Erklären der Funktionen, sondern wir stellten nach einer Viertelstunde Palaver fest, dass wir gemeinsame Bekannte haben - manche in echt, manche vom Hörensagen ... und von jedem gibt es schon wieder was zu erzählen. Meine Hufpflegerin hatte übrigens die beste Geschichte parat: 

Sie hat nämlich ihren Führerschein exakte 9 Tage zu spät gemacht. Am 1.9. gab es die neue Regelung "Hänger-Führerschein-nicht-mehr-automatisch", am 9.9. war die Prüfung. Typischer Fall von dumm gelaufen. Wir kamen zwar nicht wirklich von Hölzchen auf Stöckchen, aber vom Pferdehänger aufs Rückwärtsfahren, auf Garantien, die auslaufen, Preisvergleich (ich habe nämlich auch ein Böckmann - ist der Böckmann sozusagen) .... und am Ende das Thema Pferde - kein Halten mehr.
Nach dem vierten "Jetzt müssen wir aber los" haben wir Selbiges auch tatsächlich eine Viertelstunde später geschafft. Dieses mal war unser Plan dieses Mal wirklich aufs Navi zu hören. Aber als mir auffiel, dass wir dieselbe Strecke nach dem Turnier gefahren sind, war das ein Stichwort für die nächste Geschichte ... bla, bla, Palaver, Rhabarber und plötzlich brüllt das Navi: "Neuberechnung im Gang." Mist, schon wieder eine Abfahrt verpasst. Richtig durchdacht war, dass wir seit den frühen Morgenstunden darüber reden, dass wir dringend tanken müssen, genau das aber nicht gemacht haben, weil es ja so viel zu erzählen gab: Als dann ein Piepsen darauf aufmerksam machte, dass wir nur noch 5 km fahren können, aktivierte meine Hufpflegerin ihr Handy und machte auch genau zu dem Zeitpunkt eine Tanke ausfindig, wo wir links hätten abbiegen müssen. Das hat ja gut geklappt. Na ja: 4 km hatten wir ja noch und als es noch einer war, tauchte endlich die Tanke auf, wo ich mich allerdings beim Zahlen fühlte, wie bei Loriot, wo das Ehepaar sich streitet und zwischendurch einer der beiden "Sie wünschen?" fragt. Die Bedienung telefonierte mit ihrem Mann, der sie wohl ablösen sollte, aber nicht wollte. Obwohl ich ihr die Säulen-Nr. bereits zweimal gesagt hatte, blaffte sie mich an: "Welche Nummer?" 
Vor einigen Wochen hatte ich mir das Auto meiner Hufpflegerin geliehen und dann das Navi in ihrem Auto vergessen, was heute emsig mit dem Handy meiner Freundin um die Wette plärrte, isbd. weil sich das Navi mit Google Maps nie einig war. Als ich endlich am Steuer saß, kriegte Handy dann Maulschellen von mir - man versteht ja sonst sein eigenes Wort nicht mehr. Warum wundert es mich nun, dass ich das Navi schon wieder in ihrem Auto vergessen habe? Traditionen muss man ja treu bleiben und Hin- und Herfahren ist doch auch unterhaltsam. 
Aber jetzt sind die Pferde mit mir durchgegangen: Vorher musste ja noch der Hänger geparkt werden und das verlief erwartungsgemäß chaotisch:
Wenn ich weiß, wo ich hin will, kann ich mittlerweile nach jahrelangen Tränenausbrüchen im Auto sogar ganz gut rückwärts fahren und sogar Pferdeanhänger einparken, wenn die Lücke für einen Kieslaster gedacht ist. Das aber nur, wenn ich genau weiß, wo ich hin will. Bei meiner Hufpflegerin gibt es aber 2 (in Worten: ZWEI !!!) Einfahrten und während des Rückwärtsfahren konnte ich mich einfach nicht für eine von beiden entscheiden, was in Schlangenlinien und nach dem Zufallsprinzip zur oberen Variante endete. Als der Hänger endlich glücklich stand, fiel mein Freundin ein, dass ich dann ja der Nachbarin den Weg versperren würde und den Hänger doch einfach geradeaus an den Rand stellen könnte (Variante 3 - in Worten: DREI !!!). Aber einfach geradeaus an die Seite stellen war mir entschieden zu einfach: ich wollte beweisen, dass ich die andere Lücke auch noch treffe. Zu meinem ganz persönlichen Erstaunen hat das sogar geklappt.
Also - alles in Allem: Es war wirklich ein netter, vergnüglicher Vormittag, der statt der geplanten zwei ganze vier Stunden gedauert hat. Fazit: Das sollten wir wirklich öfter machen. Ist doch immer wieder nett.
Auf dem Foto seht ihr übrigens nur meine Huftechnikerin - ich selbst bleibe lieber inkognito.
Übrigens: Bilder davon, wo Fancy dieses Schaf adoptiert, findet ihr auf der Unterseite Storys auf der 12-Oaks-Ranch-Website oder unterhalb (dies ist ein Archiv-Artikel aus Juni 2015):








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