Was tun mit selbstbewussten Pferden? Ideen muss man haben
In den letzten Beiträgen habt ihr ja am Rande auch unsere Queenie kennengelernt und die hat es faustdick hinter den Ohren. Vor einigen Tagen bin ich wegen einem dummen Zufall mit ihr gestürzt und mein Bein lag unter ihrem Bauch. Ich dachte: "Geh hoch" und sie hat tatsächlich reagiert. Dann sah ich, dass mein Fuß im Steigbügel hängt und ich dachte: ""Geh runter" und sie hat das ebenfalls gemacht - rauf und runter nur über Gedanken - irre. Mit Queenies Mutter hatte ich noch erstaunlichere telepathische Erlebnisse, die ihr HIER nachlesen könnt: Ohne Worte - Verständigung durch Raum und Zeit.
Inga mit einem ihrer eigenen Pferde, aber nicht das, was sie an Queenie erinnert. Dieses hier will immer gefallen |
Beziehung muss natürlich gegenseitig sein, deswegen ist es auch so wichtig nichts beim Pferd zu erzwingen (ob mit oder ohne Fußlonge). Gerade bei selbstbewußten Pferden ist es sogar absolut wichtig, dass man sie nicht zu sehr bevormundet. Man braucht Grundgehorsam, was ich in TEIL 1 (Mit der Schaufel Pferd ohnmächtig geschlagen) und TEIL 2 (Wahl zwischen Pest und Cholera: Klaps oder Pferde fesseln) dieser Mini-Serie erklärt habe, aber wenn man diesen Grundgehorsam hat, dann sollte man selbstbewussten Pferden so viele Mitspracherechte wie nur möglich einräumen, denn dann geschehen wahre Wunder. Nachzulesen bei: Umgekehrte Psychologie bei Pferden.
Hier lernt Queenie das Kompliment - ohne Longe, denn ihr habt sicherlich im letzten Monat gelesen, dass ein Pferd zu Tode gestürzt ist: HIER klicken |
Anstatt jetzt aber dem Pferd den Krieg zu erklären, öffnen wir in solchen Fällen unseren Werkzeugkoffer und versuchen das Pferd über Psychologie von diesem gefährlichen Verhalten abzubringen. Es gibt da eine Methode, die besagt, dass bei manchen Pferden ein unerwünschtes Verhalten verschwindet, wenn man dieses abrufbar macht. Es hat funktioniert, das Pferd ist danach nie wieder gestiegen, aber ich bin auf die dumme Idee gekommen, diese Methode mit der Pferdewelt zu teilen, weil diese ja auch bei anderen unerwünschten Verhaltensweisen funktioniert. Ich wurde virtuell gesteinigt: "Das arme Pferd hat Stress, Steigen kann man auch anders beibringen." Ja, das kann man, aber dann hat es nicht den Effekt, dass das Steigen unterm Sattel verschwindet. Hier das Video:
Möhre statt Longe |
Weil es wirklich immer darauf ankommt im Pferdetraining, ist es sinnvoll, Probleme im Sattel am Boden zu lösen und manchmal - nicht immer - hilft auch das Ignorieren, was wir in diesem Video zeigen. Auch hier hat das Pferd am nächsten Tag bereitwillig Richtungswechsel im Galopp gemacht, die immer dann als fliegend zu bezeichnen sind, wenn dazwischen weder Trab noch Schritt ist. Aber auch hier wurde ich von der Facebook-Community belehrt: "Das ist gar kein fliegender Wechsel, sondern nur ein Richtungswechsel."
Da diese Damen offensichtlich nicht auf die Beine des Pferdes geschaut haben und wohl auch einen fliegenden Wechsel gar nicht erst als solchen erkennen, mangels Grundwissen im Pferdebereich, habe ich sie gebeten, doch mal Videos von sich selbst zu zeigen, wie sie es besser machen.
Okaaay, also ich habe mit Queenie schon Bodenarbeit gemacht, als sie noch ganz klein war. Nicht viel, aber so viel, dass sie nicht ständig unsere Besucher vermöbelt, wenn diese es wagten, ihrem Fohlenschnütchen einen Zentimeter auszuweichen. Als Jährling habe ich dann auch mal eine Viertelstunde mit ihr am Boden gespielt und als Dreijährige konnte sie am Boden fliegend wechseln (ach Quatsch, ist ja kein fliegender Wechsel, ich Depp), wenn sie es wollte, was immer dann war, wenn ich es gerade nicht wollte und vice versa. Und diese Leute stellen auf Facebook Regeln fürs Pferdetraining auf. Ist das nicht erschreckend? Mir gefällt nur eine Regel und die lautet:
"Es kommt nicht so sehr darauf an, WAS man tut, sondern WIE man es tut, WANN man es tut und vor allem WARUM man es tut" (Pat Parelli)
Falls ihr mehr Geschichten über Queenies Streiche aus ihrer Jugendzeit lesen wollt, dann werdet ihr in meinen Büchern fündig und da gibt es einige über dieses streitsüchtige, aber auch charmante Jungpferd. Denn wenn der eine Streit beendet ist, zettelt sie gerne den nächsten an. Wie man damit umgeht, könnt ihr in einer Geschichte lesen, die auch im Pferde-vermenschlichen-Buch enthalten ist. Alle anderen Queenie-Schandtaten findet ihr in "Westernreiten meets Natural Horsemanship", wo ihr auch nachlesen könnte, wie wir die Probleme bei den anderen Fotos gelöst haben, die ihr in den Fotos seht.
Für Kurzentschlossene: Es sind noch Plätze frei bei unseren Reitferien, die morgen beginnen:
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