Samstag, 19. November 2016

Die Seele als Wanderer - Gastbeitrag von Janik

Vor einiger Zeit starb, wie vielen von euch sicherlich bekannt ist, unser Junghund Idgie. In der Zeit nach ihrem Tod kam es dann auch dazu, dass ich meiner Mutter erzählte, was ich glaube, was mit uns oder eher unserer Seele nach dem Tod passiert. Diese Gedanken möchte ich nun auch mit euch teilen.

Viele Leute glauben ja an eine unsterbliche Seele. Und auch wenn ich nicht religös bin, so bin auch ich ein Vertreter dieser Ansicht. Jedoch bin ich kein Vertreter der weit verbreiteten Ansicht, die es auf der Welt so gibt. Meiner Meinung nach ist die Seele nämlich ein Wanderer. Sie ist stets auf der Suche nach neuen Eindrücken und Erfahrungen. Dabei stelle ich mir die Seele als eine Art Energiebündel vor,  in dem alle Träume, Wünsche und Interessen der vorherigen Leben, die die Seele schon erlebt hat, gespeichert sind.



Nun verhält sich die Seele meiner Meinung nach wie folgt. Sie wandert durch unser Universum, auf der Suche nach Leben. Findet es welches, ist die Seele erfreut. Denn nun kann sie sich einem Lebewesen anschließen und deren Leben miterleben. Dabei ist die  Seele stehts bestrebt, seinem neuen Freund ein frohes Leben zu bescheren und gibt uns Tipps. Leider können viele Menschen ihre Seele nicht verstehen oder haben es verlernt.
Nun leben aber Seele und Mensch zusammen. Der Mensch hat Bedürfnisse und entwickelt darüber hinaus Sehnsüchte und Träume. Die Seele wiederum hat in ihrem ersten Besuch nur zwei Wünsche. Sie möchte Eindrücke sammeln und andere Leute glücklich machen. So fängt sie also an, all die Sehnsüchte und Träume des Lebewesens (es kann sich natürlich hierbei auch um ein Tier oder ähnliches handeln: Jedes Lebewesen kann eine Seele haben, und hat sie wahrscheinlich auch) in sich aufzunehmen. Dabei sind gerade diese so stark, dass die Seele im Bestreben, diese für seinen Freund zu erfüllen, selbst die selben Wünsche entwickelt.  Auch beginnt sie, die selben Lebewesen zu lieben wie sein Freund und entwickelt ähnliche Interessen. Sie wird uns quasi in vielen Punkten ähnlich.

Wie wir aber vielleicht wissen, gehen viele unserer tiefsten Wünsche nicht in Erfüllung und auch viele Menschen bereuen vor ihrem Tod eine Menge Sachen, die sie nicht oder falsch getan haben. Dies hat auch Auswirkungen auf unseren Freund, die Seele. Denn dieser Wunsch brennt sich in die Seele, so wie vieles mehr, was einen Menschen ausmacht. Und so verfolgt die Seele das Ziel, diesen Wunsch trotzdem zu erfüllen. Sie  geht also über auf ein nächstes Lebewesen. Dieses Lebewesen ist natürlich so selbstständig wie das Erste. Doch durch das Eintreten der Seele übertragen sich auch einige Charakterzüge und Träume auf das neue Wesen. Somit entstehen neben den neuen Wünschen auch wieder welche der alten, unerfüllten aus dem vorherigen Leben. Dadurch versucht die Seele ihren alten Freund doch noch den Wunsch zu erfüllen. Gleichzeitig ist dies natürlich nun auch der Wunsch des neuen Freundes, den die Seele auch glücklich machen will.

Und so geht es immer weiter. Die Seele besucht ein Leben, hilft bei der Erfüllung von Wünschen, sammelt Eindrücke und nimmt unerfüllte Wünsche solange mit, bis diese erfüllt sind. Sollte eine Seele es aber mal schaffen, in einem Leben jeden Wunsch zu erfüllen, so wird sie voller Freude sein. Und bei seinem nächsten Besuch wird das Lebewesen wieder nur seinen eigenen Bedürfnissen nach gehen und nur neue Wünsche und Träume entwickeln, die die Seele dann wieder erfüllen will.

Am Ende kann ich dann noch sagen, dass egal wer stirbt, wir immer eins wissen: Der Charakter dieses Menschen geht nicht verloren, er ist in einer Seele gespeichert. Auch seine Interessen und all seine Erinnerungen sind gespeichert. Und all die Träume, die er nicht erfüllen konnte, werden eines Tages irgendwo erfüllt. Und wenn wir jemanden sehr stark vermissen, wer weiß, vielleicht betritt die Seele gerade einen neuen Körper und irgendwann wird die vermisste und geliebte Person als jemand anderes zurückkehren.




Wenn Du bei Nacht in den Himmel schaust
dann wird es dir sein
als leuchten tausend Sterne
weil ich auf einem von ihnen leben
weil ich auf einem von ihnen lache

Antoine de Saint-Exupery

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