Donnerstag, 11. August 2016

Larissa ist vom Pferd gefallen ..

... und ihr denkt jetzt bestimmt von einer buckelnden Fancy oder einer steigenden Queenie ...weit gefehlt: Es war er todbrave Lucky. Larissa wollte im Galopp nach rechts abbiegen, was sie auch getan hat, aber Lucky war schneller. Ich habe das zwar nicht gesehen, aber in meinem Kopfkino sieht das aus wie im Zeichentrickfilm: Larissa hängt so lange in der Luft, bis sie nach unten schaut und merkt, dass das Pony weg ist und dann: Plumps.
Aber danach hatte sie keine Angst (ich übrigens auch nicht, als Fancy mich mal abgebuckelt hat), weil Angst ja etwas ist, was keinen rationalen Gesetzen folgt. Zum Thema Angst habe ich gerade ein interessantes Video zu gefunden - hört sich an wie Armin Maiwald in der "Sendung mit der Maus".



Wenn man Larissa manchmal reiten sieht, dann sieht das aber eher nach Tom & Jerry oder rosarotem Panther aus, denn man bekommt zuweilen richtig viel Action zu sehen; Als Fancy z.B. nach vier Wochen Stehen wegen Lahmheit das 1. Mal geritten worden ist, wäre jeder Rodeoreiter vor Neid erblasst: Larissa hat nicht nur acht, sondern wahrscheinlich gleich 80 Sekunden geschafft, ist überhaupt gar nicht erst runter geflogen, bis Fancy Anfall vorbei war. Fancy ist ja eigentlich eine ganz Liebe und buckelt deswegen auch nicht ganz so dolle ... wenn überhaupt. Aber Fancys Tochter Queenie ist da aus anderem Holz geschnitzt und hat Larissa am ersten Tag des Einreitens blitzschnell in den Sand gesetzt: Die hat Kraft. Larissa ist aber sofort wieder drauf: Die hat Biss.


Im ersten Jahr nach dem ersten Aufsteigen hat unsere Jungstute Queenie es zwar nicht geschafft, Larissa das Fürchten zu lehren, aber immerhin für weiche Knie gesorgt. Denn da hat Queenie zur Abwechslung gezeigt, wie gut sie steigen kann. Die weichen Knie waren schnell weg, denn Larissa sagte: "Ich weiß ja, was sie macht und wie sie es macht, deswegen habe ich keine Angst - ich nehm die einfach nicht ernst." Auch wenn es Queenie nicht gelungen ist, Larissa das Fürchten zu lehren - bei mir hat das mit dem Fürchten-Lehren schon vom Zuschauen geklappt, isbd. weil Queenie ihre zirkusreife Senkrecht-Steigerei damals einmal mit einer Schülerin gemacht hat und dann hintenüber gekippt ist (davon erzähle ich HIER).
Bei Larissa funktionieren hingegen andere Mechanismen und sie verfällt dann in den Jetzt-Erst-Recht-Modus und manchmal bin ich mir gar nicht so sicher, ob genau das dasjenige-welche ist, was Queenie einen Heidenspaß macht, denn die beiden verstehen sich auf ihre ganz eigene Art eigentlich richtig gut, weil sie sich auch sehr ähnlich sind. Denn Queenie hat glaube ich auch vor nichts Angst außer, dass ihr der Himmel auf den Kopf fällt oder dass sie mit weniger als drei Teilnehmern (Pferd, Larissa & ich) zum Geländeritt gehen soll - eine Plane schreckt sie aber so gar nicht - da stürzt sie sich gleich rein und wälzt sich.



Da sich Gleich und Gleich gerne gesellt, kommt also Queenie oft genug im vollen Galopp auf Larissa zu gerannt, wenn diese die Weide betritt und verfolgt sie dann auf Schritt und Tritt. Monatelang sind die beiden ein Herz und eine Seele und dann wie aus dem Nichts haben sie Streit wie zwei Kleinkinder im Sandkasten - nur, dass dann eben nicht die Schüppe auf dem Kopf landet, sondern der Huf auf dem Oberschenkel. Letztes Jahr ist es nämlich zwei Mal vorgekommen, dass Queenie Larissa getreten hat. Nicht feste, nur ein blauer Fleck.
Ich glaube, dass die beiden sich deswegen gelegentlich die Köppe einschlagen, weil sie aus einem Holz geschnitzt sind. Die streiten alle beide halt gerne, wie es Left-Brain-Extroverts bzw. LBEs eben so gerne tun: Was ein LBE ist erkläre ich HIER im entsprechenden Themenmonat. Abgekürzt wird es mit LBE - eine Horsenality (urheberrechtlich geschützter Begriff von Parelli), also ein Pferdepersönlichkeitstyp.
Nach einem Tritt vor einem Jahr hat Larissa übrigens am Folgetag den zweiten Teil der Westernriding-Quali für die German Open geholt. Hier der Bericht aus 2015 samt Video vom Qualiritt.



Ein kleines bisschen wie Hans-Günter Winkler und Halla 

Ich habe Euch ja noch gar nicht erzählt, dass Queenie Larissa am Tag vor dem Turnier getreten hat - mitten auf den Oberschenkel. Autsch, Larissa war echt tapfer, aber es ist ganz schön dick geworden. Ich habe sie dann mit Arnika voll gepumpt, meine Kusine hat ihr Salbe verordnet und kurz vor den Starts hat sie von Dr. Mama dann auch noch eine Schmerztablette bekommen. Obwohl sie eigentlich gar nicht gejammert hat und tapfer vor sich hin humpelte, brauchten wir dann doch einmal eine Aufsteighilfe mit Gegenhalten und sie Hilfe dabei, dass die Chaps gerichtet werden. So kennen wir sie ja gar nicht, weil sie sonst sogar auf ungesattelte Ponys hüpft. Ich habe nur gedacht, wie soll die jetzt mit dem Bein eine Westernriding reiten, wo sie es doch kaum bewegen kann, hatte also echt Panik, dass sie die letzte noch fehlende Quali dann doch nicht mehr bekommt. Und was machen Larissa und Lucky? Gewinnen die doch glatt die Prüfung. Da musste ich euch doch gleich mal mit dem Video von Hans-Günter Winkler und Halla belästigen, wo ich passend am selben Tag drüber gestolpert bin. (Archivblogbeitrag aus Juli 2015)


Auch in diesem Jahr hat Larissa sich für die German Open qualifiziert: Ich erzähle im Partner-Blog den German-Open-Krimi, den zwischendurch war das alles ganz schön knifflig - HIER geht es zur GO-Krimi-Übersicht.

Nächstes Jahr soll auch Queenie Turniere gehen, worüber ich ebenfalls im Turnierblog erzähle, denn ersten Trailkurs hat sie hinter sich und hat da erstmal zwei Paddocks auseinander genommen, weil sie ja nicht alleine sein möchte: Teil 1 findet ihr HIER - Teil 2 erscheint Ende August.

Noch mehr von Queenie im Queenie-Themenmonat, u.a.: Queenie allein im Wald.

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